Maja war ihren Kindern eine sehr fürsorgliche Mutter 🙂 : Verantwortungsvolle Hundezucht??? Da ich durchaus ein ausgesprochener Mischlingsfan bin, möchte ich hier ein paar meiner Gedanken zur Rassehundezucht notieren. Dass die Tierheime voll sind mit süßen Mischlingen ist uns allen klar und ich kann nur dazu ermutigen, sich auch dort nach einem vierbeinigen Familienmitglied umzuschauen. Nicht unterstützen kann und will ich gezielte Mischlingshundeverpaarung, bzw -vermehrung. Zwei Hunde außerhalb der Verbände bewusst zu verpaaren finde ich verantwortungslos angesichts des Hundeelends das überall noch herrscht. Da hilft auch der beschönigende Begriff der “liebevollen Hobbyzucht” nicht. Wie kann man dann die Zucht von Rassehunden innerhalb der anerkannten Verbände rechtfertigen??? Meiner Meinung nach nur dadurch, dass strenge gesundheitliche Vorgaben eingehalten werden müssen und durch die bestmöglichste Sozialisation der Welpen als Vorbereitung auf ein glückliches Hundeleben. Außerdem fühle ich mich für die von mir in die Welt gesetzten Hundebabys (und die Mutterhündinnen!) voll verantwortlich – ein Leben lang. Meine Erwartung ist dafür allerdings, dass auch der Welpenkäufer bereit ist, die Verbindung zu uns aufrecht zu erhalten. Zu den Gesundheitstests: selbstverständlich sind die im VDH zur Zucht zugelassenen Hunde HD-geröntgt und von einem unabhängigen Gutachter bewertet worden. Da reicht es nicht, dass der Tierarzt “um die Ecke” sagt, der Hund wär HD-frei. Ebenfalls sind sie von DOK-Ärzten (oder gleichwertig qualifiziert) auf CEA untersucht worden. Doch inzwischen ist noch mehr machbar. Wir sind momentan in der spannenden Situation, dass Gentests seit wenigen Jahren (ca. 2002) möglich sind und die Hundezucht revolutionieren. Erstmals lassen sich dadurch nämlich Träger von genetisch freien Hunden unterscheiden. Zunehmend wird uns dies die Möglichkeit geben, genetisch gesunde Hunde zu züchten. Ich bin darum vehement für die Einbeziehung von Gentests bei Zuchthunden. Momentan ist die Situation noch so, dass es unverantwortlich wäre, nur genetisch freie Hunde in die Zucht zu nehmen, der Genpool würde damit viel zu eng und das würde mit Sicherheit neue Probleme mit sich bringen. Dennoch sollten keine betroffenen Hunde mehr entstehen, was man nur durch Gentests erreichen kann. Wir testen unsere Welpen auf MDR1 und lassen sie zwischen der 6. und 8. Lebenswoche bei einem Tierarzt des Dortmunder Kreises (DOK), in unserem Fall bei der Universität Hohenheim, auf verschiedene erbliche Augenkrankheiten untersuchen. Diese Untersuchung ist aber nur eine klinische und sagt nichts über mögliche Träger aus. Darum wurde Maja auch auf CEA und PRA genetisch getestet. Bei beidem ist sie klinisch frei, doch sie ist nur bei PRA genetisch frei, bei CEA ist sie Träger. Auch der Gentest auf DM ist inzwischen ein Muss, wenn nicht der Status durch die Verwandtschaft eindeutig sichergestellt ist. Wir ermutigen alle Welpenkäufer, die Hunde auf HD röntgen zu lassen und das Ergebnis beim CfBrH einzureichen und bewerten zu lassen. Nur das gibt uns die Rückmeldung, die nötig für die Rassegesundheit ist. Maja und Biene wurden außerdem auch auf ED (Ellbogendysplasie) geröntgt und vom Club mit “frei” ausgewertet. Mehr zu rassespezifischen Gesundheitsfragen finden Sie hier. Der Welpenwarenkorb :-): Und zu guter Letzt noch ein Zitat von dem englischen Sozialkritiker John Ruskin (1819 – 1900), das immer noch gültig ist: “There is hardly anything in the world that someone cannot make a little worse and sell a little cheaper, and the people who consider price alone are that person’s lawful prey. It is unwise to pay too much, but it is also unwise to pay too little. When you pay too much, you lose a little money, that is all. When you pay too little, you sometimes lose everything because the thing you bought is incapable of doing the thing you bought it to do. The common law of business balance prohibits paying a little and getting a lot… It can’t be done. If you deal with the lowest bidder it is well to add something for the risk you run. And if you do that you will have enough to pay for something better” Und übersetzt: Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und ein wenig billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist auch unklug, zuwenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zuwenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Wenn Sie dies tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres mehr zu bezahlen. Dazu ein Link zu einem Video über profitorientierte Massenzucht… Bitte bedenken Sie, dass Sie bei einem Mitleidskauf nicht nur diese Praktiken akzeptieren, sondern auch tierschutzunwürdige Bedingungen der Mutterhündinnen-Haltung aktiv unterstützen. Fragen Sie bei Gesprächen mit Züchtern Ihres potentiellen Welpen, was mit den ausgedienten Zuchthündinnen geschieht (meine Emily, die nie einen Wurf hatte, liegt momentan zu meinen Füßen – und ich hoffe, da wird sie noch viele Jahre liegen :-))! Darum mein persönliches Fazit: wenn ein Welpe, dann nur aus einer verantwortungsvollen Zucht, wenn es aber auch ein schon etwas älterer Hund sein darf, dann vom Tierschutz. Und hier noch ein Link zu einer Notcollieseite (wo auch immer mal wieder KHCs zu finden sind….). Welpensozialisation Nach dem oben Gesagten, ist es klar, dass es uns ein besonderes Anliegen ist, die Welpen bestmöglichst zu sozialisieren. Ein paar Punkte, die mir wichtig sind, möchte ich hier aufführen. Nach den ersten zwei bis drei Wochen in unserem Schlafzimmer, ziehen sie um ins Wohnzimmer und nehmen so intensiv am Familienleben teil. Die große Terrasse und der Garten stehen ihnen dann zunehmend zur Verfügung, so dass im eigenen Interesse die Stubenreinheit schon frühzeitig gefördert wird. Um dies noch zu verstärken, werden wir den C-Wurf-Welpen als Innenklo echtes Gras zur Verfügung stellen. Wir ziehen das Gras im Vorfeld auf großen Blumenuntersetzern an und hoffen, dass die Welpen es gut annehmen werden. Es ist immer wieder spannend, Neues zu probieren :-)! Spielgeräte wie eine Wippe und ein Tunnel gehören selbstverständlich dazu, außerdem auch ein Gitterrost, der täglich auf dem Weg ins Grüne überquert werden muss und ein buchstäblich spiegelglatter Spiegel, denn es gibt immer wieder Collies, die mit spiegelndem Fussboden Probleme haben! Collies sind meist recht sensibel. Das ist nicht mit Ängstlichkeit zu verwechseln, kann sich aber bei ungünstigen Umständen dahin entwickeln. Darum legen wir großen Wert darauf, dass „unsere“ Hundekinder mit Geräuschen aller Art, Lärm, platzenden Luftballons und sogar Zimmerfeuerwerk aufwachsen (für meine ältere Hündin dann immer wieder ein Grund, ausziehen zu wollen :-)!). Maja ist bisher schussfest – es hat sich also gelohnt. Auch ein Hund muss heutzutage „mobil“ sein. Nur dann werden ihn seine Menschen so oft wie möglich mit dabeihaben wollen. Doch leider gibt es immer wieder Hunde, die nur ungern Auto fahren oder denen sogar regelmäßig schlecht wird. Darum ist es mir ein Anliegen, die Welpen frühzeitig an das Autofahren zu gewöhnen. Kleine Ausflüge in die Umgebung sind regelmäßige, für alle Beteiligten spannende Unternehmungen. Beim letzten Wurf war ich insgesamt 20mal mit dem Auto unterwegs, teils auch auf längeren Strecken! Die späteren Welpenbesitzer sind dabei immer gern gesehene und durchaus notwendige Helfer!! Von Anfang an will ich beim nächsten Wurf mit konditionierter Entspannung arbeiten. Die Welpen lernen dabei schon in der Wurfkiste einen bestimmten Geruch, später auch ein bestimmtes Signalwort mit einem Ruhezustand zu verknüpfen. Ich bin sehr gespannt, wie uns das zB auch beim Autofahren helfen wird! Ein weiterer Punkt ist das frühe Konditionieren auf die Pfeife. Schon bei unserer Emily haben wir staunend die Erfahrung gemacht, dass die Pfeife wahre Wunder vollbringen kann, wenn der Hund lange genug positiv darauf geprägt wurde. Unsere Welpen werden daher zum Futternapf per Pfeife herbeigerufen und wir geben den zukünftigen Besitzern auch hilfreiche Tipps zur weiteren Verwendung mit auf den Weg. Aus den USA kommt ein schon länger bekanntes Programm der Nervenstimultion der noch ganz jungen Welpen. Vom 1. bis zum 16. Tag werden sie nach dieser Methode einzeln in die Hand genommen und bestimmten Reizen ausgesetzt. Wir führen dies durch und meinen, dass es den Kleinen nur nützen kann. Weitere Informationen findet man hier. Besucher sind uns von Anfang an willkommen. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass Welpen die ersten Wochen in “Quarantäne” gehalten werden sollen, Menschenbabys dagegen nicht. Gerade in der esten Zeit ist der Schutz durch die mütterlichen Antikörper noch am wirkungsvollsten. Es ist mir daher wichtig, dass die Kleinen Fremdgerüchen schon frühzeitig ausgesetzt werden.
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Herzlich willkommen :-):
Ausführlich bebildert schildere ich unsere Welpenaufzucht hier!
Der erste Ausflug des A-Wurfes: