Hollys Nase Foto: Austen “Such!!” Viel zu selten darf der “normale” Familienhund meiner Meinung nach mit seiner wunderbaren Nase arbeiten…. Dabei ist dies seine wahre Begabung und es ist eine so herrlich einfache Art, den Hund auszulasten. Erfahrungsgemäß gibt es wenig, was unsere Schnüffelnasen lieber machen. Und wir können es uns inzwischen auf einem Baumstamm bequem machen und den Hund bei der Sucharbeit beobachten – was gibt es Schöneres???? Eine Alltagsübung ist bei uns die Gegenstandssuche. Wie einfach lässt sich das auf fast jedem Spaziergang einbauen! Eigentlich muss der Hund nur apportieren können. Angefangen haben wir dann mit einem Schlüsselmäppchen. Dieses lässt sich leicht mit einem leckeren Stück Wurst füllen. Sehr geeignet sind auch ausgediente Geldbeutel. Es ist immer wieder lustig, wie wir Alltagsdinge für unsere Hunde zweckentfremden können und auf einmal das Potential solcher Gegenstände mit ganz anderen Augen sehen :-)! Der Hund versteht sehr schnell, dass die Wurst nur dann herauskommt, wenn er das Mäppchen zurück bringt. Dann kann man bald den Schwierigkeitsgrad erhöhen und die Verstecke schwerer machen. Wie beeindruckend ist es da schon (besonders auch für Kinder!), wenn er das Mäppchen auch unter einer Handvoll Blätter zügig findet! Beim nächsten Schritt wird die Wurst weggelassen. Inzwischen weiß der Hund, dass es fürs Zurückbringen die Wurst gibt und sie muss nun nicht mehr drin sein. Hat der Hund das verstanden, kann man bald alles mögliche mitnehmen und dem Hund die Aufgabe stellen: “Such das, was nach mir riecht!”. Der Schwierigkeitsgrad wird erstaunlich erhöht, wenn der zu suchende Gegenstand nicht auf der Erde liegt, sondern etwas höher an einem Zweig hängt. Ich nehme dafür gerne Wäscheklammern oder Haargummis, besonders gern rote. Für die Hunde ist rot und grün kaum unterscheidbar, wir jedoch sehen den zu suchenden Gegenstand schon von weitem. Und es ist immer wieder höchst spannend zu beobachten, wie der Hund den Geruch endlich aufnimmt, einkreist – und dann immer noch Schwierigkeiten hat, ihn genau zu lokalisieren. Ich denke, von einem erhöhten Gegenstand zieht der Wind den Geruch sehr stark ab. Emily ist es schon passiert, dass sie genau wusste: hier muss er sein, aber sie konnte ihn nicht genau orten. Dann verbellte sie den Busch oder Baum, was für mich auch eine gelöste Suchaufgabe bedeutet. Ein Tipp: Man kann gut beobachten, wie lange der Hund konzentriert bei der Sache bleibt. Dauert es doch einmal zu lange und der Hund ermüdet, kann man unauffällig einen weiteren Suchgegenstand auf den Bodern werfen. Wenn der Hund diesen dann findet, kann er die Suche mit einem Erfolgserlebnis beenden und er wird beim nächsten Mal wieder voller Motivation dabei sein. Fast täglich gibt es bei uns solche Aufgaben – und die Hunde sind immer wieder begeistert. Der Hund, der gerade warten muss und nicht dran kommt, jammert ungeduldig…. Hier habe ich versucht, Emily bei der Arbeit zu fotografieren. Das rote Haargummi ist klein – aber sichtbar (für uns, siehe Bemerkung zum Farbensehen bei Hunden unten): Und hier zeigen Maja und Emily eine Haargummisuche im Januar 2011: Noch ein kurzer Nachtrag: Der Hund hat nur zwei unterschiedliche Zapfentypen, die für Grün und Blau empfindlich sind. Rot ist eine Farbe, die der Hund nicht erkennt. Mehr über das Farbensehen von Hund und Katze findet man hier. Eine schöne Seite mit Geruchsspiel-Ideen findet man hier bei Spass-mit-Hund. “Plumpsack” Sehr beliebt sind auch bei beiden Hunden die “Such-verloren”-Aufgaben. Unterwegs lasse ich unauffällig einen Gegenstand fallen und schicke den Hund dann auf meiner Spur zurück. Anfangs ist es das Lieblingsspielzeug, bald aber wird es so weit generalisiert, dass der Hund alles sucht, was nach mir riecht. Das kann der Schlüssel sein, das Tempotaschentuch, das Handy… Wenn die Hunde das Spiel dann kennen, wird es immer schwieriger, überhaupt etwas zu verlieren. Sie passen ganz genau auf ;-)! Gar nicht so einfach, ein Taschentuch fallen zu lassen, ohne dass ein Hund sofort kehrt macht und es stolz zurückbringt… Plumpsack mit Hunden! Emily (links) und Maja im Januar 2010 bei der “Nasenarbeit”: |