Fellfarben

Fellfarben
und ihre Vererbung

Tricolor
Keine andere Colliefarbe glänzt so schön wie tricolor……
Es ist die einzige Farbe, die im VDH mit jeder anderen Farbe verpaart werden darf, im Falle von bluemerle, sogar verpaart werden muss!
Tricolor vererbt sich rezessiv. Ein Tricolor-Collie hat also zwei tricolor Allele und wird keine weitere Farbe verdeckt tragen.
Der bicolor Collie, also ein zweifarbiger Collie ohne Tan, ist ausgestorben. Beim Sheltie blieb diese Farbvariante noch erhalten.

Dark-sable
Ein Collie in dark-sable (wie zum Beispiel Biene), trägt verdeckt tricolor und kann dies auch vererben.
Optisch ist der Unterschied zum Gold-Sable nicht immer zu sehen. Manchmal haben die Dark-Sables ein intensiveres Braun. Manche haben dunkle “Käppchen” am Kopf (Biene nicht). Fast immer haben sie eine dunkle, fast schwarze Rute. Dies ist daher auch das sicherste Erkennungszeichen.
Jeder zobelfarbene Collie, der ein tricolor Elternteil hat muss ein Dark-Sable sein!
Vor allem für Langhaarcollies ist sable die typische “Colliefarbe”. Es ist allerdings keineswegs eine so alte Farbe wie man denkt. Erst nachdem die Bluemerles als “Bauerncollies” weniger gefragt waren, kam Sable in Mode.

Gold-sable
Ein Gold-Sable ist reinerbig zobelfarben. Er trägt zwei Zobel-Allele und wird also an seine Nachkommen immer ein Zobel-Allel vererben. Da sable (zobel) dominant ist, sind Würfe mit einem goldsable Elternteil immer zu 100% zobelfarben.

Bluemerle
Die Farbe merle ist eine für alle Hütehunderassen sehr typische Farbe mit alter Tradition.
Merle vererbt sich dominant. Kein tricolor Hund kann also verdeckt ein Merle-Allel tragen. In Deutschland wird merle ausschließlich mit tricolor verpaart. Das ergibt mischerbige (heterozygote) Hunde.
Verdoppelt führt der Merlefaktor zu Missbildungen. Solche merle x merle Verpaarungen sind daher in Deutschland verboten. Reinerbige (homozygote) Merles, auch Doppelmerles oder Weißtiger genannt, werden schwere Augen- und Ohrenanomalien haben.
In den 90er Jahren wurde die Farbe merle noch einmal vom VDH in Frage gestellt und eine Studie dazu in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: “Nach einer Massenstudie der Universitätsklinik Giessen (298 Hunde): davon 140 untersuchte Britische Hütehunde mit blue-merle, teils komplette Würfe mit Eltern wurde festgestellt: Anzahl der einseitig tauben Hunde 0, der beidseitig tauben Hunde 0.” (CfBrH 2010)
Außerhalb des VDH darf auch sable mit merle verpaart werden. Auch diese Hunde, sog. Sablemerles, werden keinerlei gesundheitliche Probleme haben. Der Merlefaktor hellt jedoch das Fell manchmal so schwach auf, dass er beim erwachsenen Hund eventuell nicht mehr erkennbar ist. So könnte es ungewollt zu den gesundheitlich inakzeptablen merle x merle Verpaarungen kommen.

Unseren spannenden L-Wurf mit gleich vier verschiedenen Merle-Varianten habe ich hier dokumentiert.

Ausführlicher beschrieben werden die verschiedenen Merle Formen auf den Seiten von Laura Längsfeld und Jana Westerveld.

Weitere Farben sind in den USA erlaubt und damit auch in Deutschland in Zuchten außerhalb des VDH. Man findet dort auch “Color-Headed-Whites”, weiße Collies mit farbigen Köpfen in allen Farben, außerdem ist sable-merle erlaubt. Mögliche Farbvarianten findet man hier.

Farbvererbung

Alle Prozentangaben sind statistische Erwartungen. Auf 1000 Welpen hochgerechnet kommt es in etwa zu dieser Verteilung. Dass es im Einzelfall völlig anders aussehen kann, sahen wir bei unserem E-Wurf. Nach einem bluemerle Vater und einer tricolor Mutter hatten wir acht tricolor Welpen in der Wurfkiste! Sehr ungewöhnlich – aber möglich…..

Vielen Dank an Regina Lahmann für die Herstellung der Colliemodelle.
Sie können diese netten Collies mit der Zeichnung Ihres Hundes hier bestellen :-)!

Einen interessanten, englischsprachigen Link zu allen Colliefarben, auch den im amerikanischen Standard erlaubten, findet man hier!