CEA

Wir warten momentan gespannt auf das Ergebnis von Majas CEA-Gentest und möchten Sie an dieser Spannung teilhaben lassen und dabei gleichzeitig zeigen, wie wichtig und interessant die genetischen Testmöglichkeiten, die wir heute haben, doch sind…..

Unser CEA-Krimi

Mai 2010

Für alle, die noch neu in der Collie-Szene sind, will ich mit einer kurzen Information über CEA beginnen.

CEA steht für “Collie Eye Anomaly” und betrifft krankhafte Veränderungen des Augenhintergrundes. CEA ist bei den Collies von den Zuchtanfängen an stark verbreitet. Man sprach sogar von nur “einzelnen freien Exemplaren” (Zitat von Yven Collies).

Da bei der häufig vorkommenden leichten Form (CRD) der Hund lebenslang weiter keine Behinderungen hat, konnte man sich damit arrangieren. Da die CEA den Augenhintergrund betrifft und durch die zunehmende Pigmentierung die Diagnose beim erwachsenen Hund nicht mehr möglich ist, werden seit langem die meisten Welpen klinisch im Alter von 7 Wochen untersucht. Da man dabei zwar betroffene Tiere erkennen kann, jedoch nicht genetische Träger von genetisch freien unterscheiden kann, kam man in der Zucht nicht wirklich weiter. Bei erwachsenen Hunden ist ein leicht betroffener Hund klinisch nicht mehr als ein solcher zu erkennen und er wird dann “Go-normal” genannt: genetisch zwar betroffen, aber klinisch nicht mehr feststellbar.

Erst mit der Entwicklung eines Gentests sind uns Züchtern neue Möglichkeiten in die Hand gegeben worden. Und zunehmend werden die Zuchthunde nun auch getestet.

Maja ließ ich bisher nicht testen. Mir schien ihr Status bekannt zu sein: Prima, ihre Mutter ist genetisch frei und Toby, der amerikanische Vater, soll laut Besitzer, wie sehr viele Amerikaner, CRD-betroffen sein. Bei einem einfachen “autosomal rezessiven” Erbgang heißt das, dass alle Welpen von Prima und Toby Carrier, also Träger sein müssen, Maja somit auch.

Bei Majas erstem Wurf entschied ich mich für einen Träger-Rüden. Wie schon oben geschrieben, kann man sehr gut mit einer evtl. leichten Form der CEA leben, nur für den Zuchteinsatz ist ein freier Hund natürlich zu bevorzugen.

Bei der Untersuchung der Welpen in einer Spezialklinik (DOK Ärzte) im Alter von 7 Wochen, war der gesamte Wurf klinisch CEA-frei. Das freut einen Züchter natürlich, doch bei einem Träger-mal-Träger Wurf finde ich einen zusätzlichen Gentest unvermeidlich, wenn ein Hund in die Zucht soll. Fehler kommen auch bei DOK-Ärzten vor….. Bisher wurden aus dem B-Wurf Nick, Belle, Pete und Claire getestet. Belle und Pete sind CEA n/n (=normal/normal), also genetisch frei, Nick ist n/a (=normal/affected), das heißt, genetisch Träger. Auf Claires Auswertung warten wir noch.

Insgesamt sind das sehr positive Ergebnisse und ich fing an, mehr darüber nachzudenken, ob nicht vielleicht doch Toby, Majas Vater, nur Träger sein könnte und nicht Betroffener. Dann nämlich hätte Maja eine 50%ige Chance, genetisch frei zu sein. Auf ihrer Homepage schreibt Frau Hartmann von Jack Mack’s über Toby:

“Er ist CEA frei (mit 2 Jahren, er ist wohl ein Go-Normal, er brachte Welpen mit CRD)….”

‘Frei’ bezieht sich hier lediglich auf die klinische Diagnose und wie ich oben schrieb, ist die beim erwachsenen Hund nur noch wenig aussagekräftig. Ein erwachsener Hund, der klinisch frei ist, aber genetisch betroffen, wird dann als “Go-Normal” bezeichnet. Es zeigt aber wieder, wie schwach die Behinderung des Hundes durch die leichte Form ist.

Eine Nachfrage bestätigte, dass Toby nie genetisch getestet wurde. CEA leicht betroffene Welpen (CRD) können ja auch bei einer Träger-mal-Träger Verpaarung entstehen – das heißt also an sich nichts….. Hoffnung ist da!

6. Mai 2010

Maja wurde Blut abgenommen für einen Gentest auf CEA. Ist sie, wie immer angenommen, CEA n/a, also Träger, dann hat sich nichts weiter geändert. Ist sie jedoch CEA n/n, also genetisch frei, dann wäre der gesamte erwartete Wurf CEA genetisch frei.

Nun warten wir doppelt gespannt auf die noch ausstehenden Ergebnisse von Majas Tochter Claire und von Majas Bruder Moondog….

Und ganz besonders natürlich auf das von Maja selber :-)!

12. Mai 2010

Moondogs Ergebnis ist da: er ist CEA-Träger. Schade. Das alleine sagt nun ja noch nichts, denn wäre Toby CEA-Träger, müsste man auch davon ausgehen, dass statistisch der halbe A-Wurf Träger wären….. Wir warten weiter.

14. Mai 2010

Erstaunlich schnell ist nun auch Majas Ergegbnis da: auch sie ist genetischer Träger. Schade. Wär so schön gewesen! Damit sieht es nun doch so aus, dass Majas Vater Toby ein CRD-betroffener Hund ist, der es also entsprechend weitervererbt. Die Verpaarung mit Basti wird nun einen Wurf klinisch nicht betroffener Hunde ergeben, von der statistisch die Hälfte genetisch frei sein wird! Wir werden die Welpen genetisch testen lassen und hoffen dann, dass eventuelle Welpen, die MDR1 +/+ und gleichzeitig genetisch frei von CEA sind, angekört werden können.