Unsere Kurzhaarcollies

Unser Weg zum Kurzhaarcollie


Die Vorgänger

Hunde haben in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Schon seit frühester Kindheit war der Wunsch nach einem vierbeinigen Belgeiter da, der mir aber von meinen Eltern leider nur durch einen Stoffhund erfüllt wurde;-):

Glücklicherweise gab es da noch meine Oma, die eine Folge von schwarzen Pudelrüden hatte, die übrigens allesamt Cito hießen :-)! Mit diesen netten Citos konnte ich meine frühe Hundesehnsucht wenigstens zum Teil stillen:

Meinen Kindern sollte dieses harte Schicksal erspart bleiben, sie sollten mit Hund aufwachsen dürfen…. 🙂

Als ich mit dem ersten Kind schwanger war und plante, vorerst zu Hause zu bleiben, war es endlich Zeit für einen eigenen Hund, der allerdings dem Welpenalter schon entwachsen sein sollte. Eine Hündin sollte es werden und nicht zu groß sollte sie sein!

Wie so oft im Leben, kam es anders. Es wurde ein Rüde und ein ziemlich großer noch dazu! Er war sechs Monate alt und gerade mit zusammengeschnürten Beinen aus einem fahrenden Auto geworfen worden. Er wurde unser Caspar, der uns 14 Jahre lang treu begleitete, der unsere drei Kinder großzog – und der nie gern Auto fuhr! Das war ihm geblieben…. Dafür trug er mir den gefüllten Einkaufskorb heim und holte, als wir in den USA lebten, jeden Tag die Zeitung von der weit entfernten Straße ins Haus.

Leider werden wir nie erfahren, welche Rassen bei ihm mitgespielt haben. Erst sehr spät kam ich darauf, dass sicherlich ein Collie mitgemischt hatte. Vielleicht dazu noch eine Dogge? Die Ähnlichkeit zum Kurzhaarcollie ist aber unverkennbar:

Caspar

Caspar, unser geliebter Collie-Mix


Als Caspar uns verließ, wünschte ich mir erstmals einen Welpen. Da Mischlingswelpen selten geplant und noch seltener schon im Planungsstadium angeboten werden, ich aber den Werdegang dieses Hundes von Anfang an mitverfolgen wollte, er/sie außerdem diesmal bestens sozialisiert aufwachsen sollte und ich inzwischen viel genauere Vorstellungen hatte, was ich in einem Hund suchte, wünschte ich mir dieses Mal einen Rassehund. Nach ausgiebigem Studium der Rassebücher fand ich ihn – da gab es also wirklich das, was ich mir gewünscht hatte: einen Hütehund, kurzhaarig, intelligent und eher sanftmütig.

Mir war es immer schon wichtig, dass der Hund gut genug erzogen ist, um mich weitgehend frei laufend zu begleiten. Ich will außerdem mit meinem Hund die Umwelt nicht in Angst und Schrecken versetzen. Panik vor Hunden ist leider weit verbreitet und mein Anliegen ist es eher, vor allem Kindern zu zeigen, wie nett Hunde doch sein können. Mit Caspar war mir das immer gelungen, so groß er auch war! Einen Hund, der einen Korb im Maul trug, konnte ich damals sogar mitten durch die Stadt frei neben mir laufen lassen!

Erstmals machte ich mich somit auf Züchtersuche. Zwar legte ich anfangs keinen Wert auf die sogenannten “Papiere”, bald erfuhr ich aber von unterschiedlichen Verbänden und dem, was dahintersteht. Schnell verschoben sich die Prioritäten. Denn nicht nur Gesundheit, gute Aufzucht und Sozialisation wurden ein Entscheidungskriterium, sondern auch das Engagement der Züchter und die Haltung der Zuchthunde.

Emily, unser erster Kurzhaarcollie

So zog also im September 2002 Jack Mack’s Fairground Flirt, genannt Emily bei uns ein:

Kurzhaarcollie

Wie wir uns das erhofft hatten, war die Erziehung der Kleinen eine Freude. Sie lernte schnell und wir übten außer den Grundkommandos im Laufe der Zeit viele Kunststückchen zusammen ein. Sie ist ein Hund, der ausgesprochen gerne „arbeitet“. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, intensiv in Agility einzusteigen und sind über einen Fortgeschrittenen-Kurs nicht hinaus gekommen. Sie hätte es sicher gerne und gut weiter betrieben. Den Slalom kann sie selbständig und die Wippe ist ihr Lieblingsgerät. Nach wie vor machen wir Spielplatz-Agility. Dort rutscht sie die Rutschbahn hinunter, läuft über die Kinderwippe, springt über die Schaukeln und, der Höhepunkt für sie, setzt sich auf die Wackeltiere!!

Collies sind ängstlich, hört man ab und zu. Davon abgesehen, dass sich das eher mal auf die langhaaarigen Vettern bezieht, sehe ich, wie es zu solchen Vorurteilen kommt. Emily ist, ganz im Gegenteil, sogar sehr mutig, aber sie ist sensibel und klug. Hat sie gelernt (und das geht schnell), dass etwas unangenehm ist, vermeidet sie es gern. Aber es macht ihr auch richtigen Spaß, für ihren Mut gelobt und bewundert zu werden. Das Springen und Ausbalancieren der Wackeltiere gehört da dazu. Das Klettern auf Felsen und Bäume. Auch das Fahren auf Rolltreppen!!! Und zwar nicht auf Frauchens Arm, sondern alleine auf den eigenen vier Pfoten! Die Überwindung war anfangs groß, aber sie liebt jede Art von Herausforderung… Und Maja steht ihr da in nichts nach, im Gegenteil :-)!

Eindeutig ihre Lieblingsbeschäftigung ist aber die Flächensuche, wie sie in der Rettungshundearbeit betrieben wird. Wir machen das ganz hobbymäßig, gemeinsam mit einer Gruppe, die sich in unserem Hundeverein gebildet hat. Anfangs “bringselte” Emily, nun ist sie ein Verbeller. Mehr dazu später unter Personensuche.

Diese Suche im Wald nimmt sie sehr ernst. Wild war dabei bisher noch nie eine Verlockung für sie. Was man allerdings nicht immer von ihr sagen konnte.

Anders als gedacht, entdeckten wir nämlich, dass durchaus auch Hütehunde an Wild Interesse haben können. Wir leben hier sehr wildreich, waren aber in den ersten Monaten etwas fahrlässig, da wir den Beteuerungen glaubten, ein Kurzhaarcollie hätte eben „keinen Jagdtrieb“. Pünktlich mit der Pubertät bewies uns unsere Kleine, dass der Hütetrieb eng mit dem Jagdtrieb verwandt ist. Leider beruhigt es keinen Jäger, wenn man ihm erklärt, der Hund wolle die Rehe ja lediglich hüten…

Nun ja, wir hatten nun unsere Aufgabe gefunden! Aber im Gegensatz zu selbständigen und daher eher erziehungsresistenten Rassen wie Windhunden oder Huskys, ist der Kurzhaarcollie dazu gezüchtet, mit seinem Menschen zu arbeiten.

Wir haben heute einen Hund, der auch im Wald bei gehäufter Wildsichtung zuverlässig frei laufen kann. Ihr Interesse an Wild ist nach wie vor da und es ist höchst spannend, mit einem Hund durch den Wald zu gehen, der einem den Wildbestand anzeigt. Aber sie bleibt bei mir. Immer. Auch wenn der uns begleitende Hund der Freundin hinterhersetzt. Mehr darüber unter Antijagdtraining!

Auch im Dorf und am Fahrrad kann Emily weitgehend frei laufen. Katzen sind hochinteressant, aber leider, leider verboten… Sie läuft auf Aufforderung nicht nur rechts, sondern auch links bei Fuß und Rad und kann so frei an anderen Hunden und Spaziergängern vorbeigeführt werden. Sie kennt „Gehweg“ und bleibt dort, während ich mit dem Fahrrad auch mal Bögen um andere Autos fahren muss. Sie hält zuverlässig an Straßen an und überquert sie erst auf Aufforderung.

Es ist also wichtig, sich für einen gut erzogenen KHC eine wirklich schöne Leine anzuschaffen: man trägt sie nämlich meist selber um den Hals 🙂:

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