Giftspürhund

Vermehrt scheint es Hunde aus meinem virtuellen Umfeld zu treffen: sie nehmen Giftköder auf und erkranken schwer oder sterben sogar. Es ist unser aller Albtraum und man scheint sich kaum davor schützen zu können.

Anstatt aber passiv zu hoffen, dass es einen nicht persönlich erwischen mag oder Futteraufnahme unterwegs unter Strafe zu stellen (was meistens nur zu noch schnellerem Herunterschlingen führt :-(), will ich die Sache lieber anders anpacken.

Meine Idee ist die eines Giftköder-Spürhundes! Das Ziel ist nicht, dass dem Hund das Aufnehmen von Futter verleidet wird, sondern dass er es anzeigt. Aufgefundene und entfernte Köder schützen nicht nur den eigenen Hund, sondern retten auch weitere Hundeleben. Doppelte Motivation also, den eigenen Hund entsprechend auszubilden!!

Deutschland ist voller engagierter Hundehalter und intelligenter Hunde. Jeder Hund, der draußen kein hoffnungsloser Müllschlucker ist, kann das sicherlich lernen! Lasst es uns gemeinsam anpacken!!

Auch wir arbeiten nun daran. So stelle ich mir den weiteren Aufbau vor:

1. Der Hund muss eine Anzeige lernen. Damit es auch im Dunklen funktioniert, kann ich mir nur Verbellen oder Hochspringen und Hinführen vorstellen.
Zu Beginn soll das Fressobjekt natürlich essbar, aber eher unattraktiv sein. Ich habe an altbackene Brötchen gedacht.

Meine Hunde würden sicherlich als erstes das Apportieren anbieten. Damit das gar nicht erst möglich ist, werden die Brötchen mit einem Zelthering im Boden befestigt. Das frische Brötchen wird also aufgespießt und soll dann antrocknen:

Damit Lecken und Anknabbern von Anfang an unattraktiv werden, besprühe ich das Brötchen sicherheitshalber mit einem Antiknabberspray:


Dem Hund wird das fixierte Brötchen gezeigt und gleichzeitig wird er zum Bellen animiert. Jeder Beller wird sofort belohnt. Als funktioneller Verstärker bietet sich natürlich eine hochwertige Futterbelohnung an. Je nach Hund kann aber natürlich auch eine andere Belohnung eingesetzt werden, zum Beispiel ein Zerrspiel.

2. Hat der Hund sicher verstanden, dass beim Anblick eines Brötchens lautes Bellen fürstlich belohnt wird, kann der Fressköder langsam attraktiver werden. Als zweiten Schritt habe ich mir ein Brötchen gedacht, in das eine Wurst gesteckt wird. Brötchen und Wurst können ruhig zusammen antrocknen, “alte” eingetrocknete Würste sind hier durchaus begehrt! Auch das Wurstbrötchen werde ich zuerst im Boden verankern. Wichtig ist, dass das Lockfutter anfangs so groß ist, dass es der Hund nicht mit einem Happs herunterschlingen kann!

3. Andere attraktive Futterobjekte wären zum Beispiel ein Stück Fleisch, ein Knochen oder eine Salami in einem festen Netz, das auch wieder befestigt und damit gesichert werden kann.

4. Natürlich muss der Hund lernen, dass JEDE Futteranzeige belohnt wird, auch wenn unser eigener Geruch nicht daran haftet. Wer die Möglichkeit hat, kann von Anfang an auch einmal “Fremde” das Futter auslegen lassen. Ansonsten muss man später nach Möglichkeiten suchen, dass auf Futter mit Fremdgeruch verallgemeinert werden kann. Ideal, wer einen Hundeverein im Rücken hat, der hier helfen kann….

Rückmeldungen und Teilen erwünscht :-)!!!

Mein Colliemix Caspar beherrschte das damals übrigens (fast) perfekt. Sicherlich war es nicht so positiv aufgebaut, wie ich es heute machen würde, aber es klappte erstaunlich gut. Er zeigte allerdings nur durch Fixieren an. Unterwegs in der Stadt waren es zum Beispiel weggeworfene Schulbrote oder Pizzarinden. Die Belohnung war dann oft ein “OK”, nachdem ich es begutachtet hatte. Damals war allerding nicht Gift meine Hauptsorge, sondern meine Motivation war, dass der Hund den Kleinkindern nicht ständig das Essen aus dem Fingern klaute, bzw vom Fußboden nahm. Er durfte diese Dinge also nur auf Erlaubnis von mir fressen und übertrug das dann auch auf draußen Gefundenes. Drinnen wie draußen lohnte es sich dann aber auch für ihn!